Im Interview mit Ö1 betonte das Cyber-Komando des Bundesheer, dass der Wechsel zu freier Software vor allem der digitalen Souveränität diente, weniger den eingesparten Kosten für 16.000 Microsoft-Lizenzen. Der Umzug wurde nötig, als Microsoft seine Dienste in die Cloud verlagerte. Ab 2021 lief die Entscheidung, 2022 folgte die Detailplanung, und 2023 beauftragte man ein deutsches Unternehmen mit Entwicklung und Support.
Das Bundesheer gibt dabei auch etwas zurück: Anpassungen und Verbesserungen für den militärischen Bedarf fließen als Open Source in das LibreOffice-Projekt ein. Bisher wurden dafür über fünf Mannjahre investiert.
Das österreichische Bundesheer hat spezielle Funktionen für den eigenen Bedarf entwickelt und diese als Beitrag dem LibreOffice-Projekt zur Verfügung gestellt. Dazu zählen unter anderem:
- Erweiterte Sicherheits- und Verschlüsselungsoptionen für den Umgang mit sensiblen Dokumenten
- Anpassungen an militärische Formate und Vorlagen, um interne Prozesse zu standardisieren
- Optimierungen für den Einsatz in geschlossenen Netzwerken ohne Internetzugang
- Barrierefreiheits-Features, die den Anforderungen des öffentlichen Sektors entsprechen